Die ZEIT erzählt die Geschichte zweier Studenten auf der Suche nach einer Geschäftsidee:
»Anti-Mundgeruch. „Ein geiler, warmer Hauch“«
An sich ist die Geschichte sehr pfiffig und lehrreich.
Was aus meiner Sicht Verbesserungspotenzial aufweist, ist der Name: Papa Türk.
1. Für das Essen von Döner wohl geeignet. Was ist aber mit all den anderen Küchen, die ebenfalls massiv Knoblauch einsetzen? Ich denke da natürlich in erster Linie an die koreanische Küche. Die aus meiner Wahrnehmung her viel freizügiger in der Verwendung von Knoblauch ist als die türkische Küche. Zumindest, wenn ich am Herd stehe…
Zuhause kann es mir ja egal sein. Aber auf der Arbeit, wenn ich mir das Mittagessen von zuhause mitbringe…
Der Name passt aber nicht wirklich zur asiatisch-koreanischen Küche. Ein „kulturfreier“ Name wäre zumindest aus meiner Sicht noch pfiffiger.
(Aus Marketing-Sicht würde es also darum gehen, das Getränk nicht auf einen (Teil)Markt zu beschränken, sondern, da mir ein solches Getränk in dieser Form noch nicht untergekommen ist, es also wirklich einen Neuheitswert, einen USP besitzt, es durch einen anderen Namen auch offen und geeignet für andere Teilmärkte zu machen. Ein Papa Türk in einem koreanischen Restaurant in Berlin würde zum multikulturellen Image der Stadt passen. Aber in anderen Städten in anderen nicht-türkischen Gastronomiebetrieben? Hm…)
2. Wird mit dem Namen „Papa Türk“ nicht gleich unterschwellig das Klischee gestärkt, dass Türken (nach Knoblauch) stinken? Selbst wenn die Idee an sich pfiffig ist und der Name auf mich freundlich-familiär wirkt, frage ich mich, ob nicht Bilder verfestigt werden, dass mensch nach dem Verzehr von türkischem Essen aus dem Mund riecht.
Allerdings, um Punkt 2 wieder etwas zu relativieren, preist sich „Papa Türk“ nicht vordergründig als Mundgeruchskiller an, sondern als neuer Lifestyle-Drink zum Döner mit der coolen Nebenwirkung, dass es Essensgerüche neutralisiert:
»Papa Türk steht für leckere Döner, türkische Gastfreundschaft und all die Dönerverkäufer, die wir lieben. Orientalische Teesorten bilden das Vorbild für den besonderen Papa Türk-Minzgeschmack.
Unser Getränk nutzt die natürliche Kraft von Chlorophyll (Blattgrün) und wirkt neutralisierend gegen Essensgerüche in ca. 30-60 Minuten«
Ich bin schon mal gespannt, wann und wo ich mein erste Papa Türk probieren kann. Anfang August geht es wohl los.
Mich würde auch das Feedback von türkischstämmigen Menschen interessieren, wie sie das Getränk bzw. den Namen wahrnehmen.